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Pures Entertainment
Jens Dreesmann und Gert Wessel als „The Lounge Experience“ gastierten erstmals im Gewölbekeller
Von Hartmut Becker
Letmathe.
Noch haben Jens Dreesmann und sein musikalischer Partner Gert Wessel am Keyboard die Bühne im Gewölbekeller von Haus Letmathe noch nicht betreten. Da fällt dem Betrachter ein kleines liebenswertes Detail auf: Am Mikrofonständer von Dreesmann baumeln zwei unterschiedliche Babyschühchen. Je ein Schuh vom Zwillingssohn Frederic, der andere von Philipp. Das jeweilige Pendant hat seine Frau Bettina.
„Seit 29 Jahren sind die beiden Schuhe meine Glückbringer und bei jedem Auftritt dabei“, lächelt Jens Dreesmann. Wer einen solchen Talisman besitzt, muss sich im Grunde um seine Karriere keine Sorgen machen. So ist es jedenfalls beim Hennener Ausnahmemusiker und -sänger Jens Dreesmann. Er ist aus der Iserlohner Kulturszene einfach nicht mehr wegzudenken, seitdem er sich Mitte der 90-er Jahre entschlossen hat, Berufsmusiker zu werden. Er ist nicht nur ein charismatischer Sänger, sondern auch Chorleiter („Ohrclip“ und „Herz-Jesu-Chor“), Bandleader, Hörbuch-Sprecher und stimmgewaltiger Begleiter von Bigbands und Orchestern. Jens Dreesmann fühlt sich überall wohl – ob als Solist im Scheinwerferkegel auf einem Barhocker oder auf großer Bühne als Entertainer mit einem vielköpfigen Orchester im Rücken.
Eigentlich ist es ein kleines Wunder, dass Jens Dreesmann und sein kongenialer Partner Gert Wessel als „The Lounge Experience“ jetzt erstmals im Gewölbekeller aufgetreten sind. Ein großes Lob geht an Programmgestalterin Andrea Albrecht vom Förderverein Haus Letmathe und ihrem Team, die mit der Verpflichtung von Dreesmann & Wessel einen Höhepunkt zum Abschluss des ersten Konzerthalbjahres 2025 gesetzt haben.
Für das Konzert im Gewölbekeller stellten Dreesmann und Wessel ein Programm zusammen, das voll den Geschmack des Publikums getroffen hat, einen Mix aus Swing, Schlager, Deutsch-Rock, Singer/Songwriter-Balladen und Blues. Durch seine beeindruckende Bühnenpräsenz drückt Dreesmann jedem Song mit seinem Gesang einen eigenen Stempel auf, wechselt mit Leichtigkeit die Stimmlage bis zum Falsett und lässt sich noch Raum für Improvisationen. Wohltuend ist es, wenn sich Dreesmann zurücknimmt, um seinem Partner Gert Wessel die Bühne zu überlassen, um am Keyboard den Liedern mit besonderen Arrangements noch ein kleines Sahnehäubchen aufzusetzen.
Dreesmann und Wessel erinnerten als „The Lounge Experience“ an die große Zeit der Broadway-Musicals der 20-er und 30-Jahre. Mit den ersten beiden Stücken wählten sie ausgerechnet Musical-Songs aus, die an der New Yorker Theatermeile floppten. Da ist zum einen „It’s only a papermoon“ aus „The Great Magoo“ und zum anderen „The sunny side of the street“ aus „The Internatinal Revue“. Beide Songs gehören heute Dank der Interpretation von Ella Fitzgerald (Papermoon) sowie Harry Richmann und Tommy Dorsey (Sunny side) zu den bekanntesten Jazz-Standards.
Mit dem Sinatra-Klassiker „Fly me to the moon“ sorgte Jens Dreesmann für einen besonderen Gänsehaut-Moment. Mit diesem 1954 von Bart Howard komponiertem Evergreen erinnerte Dreesmann an drei Musiker, die viel zu früh die musikalische Bühne des Lebens verlassen haben. Der Song gehörte zu den Lieblingsliedern vom unvergessenen Iserlohner Entertainer Stefan Janke, dem ehemaligen Musikschulleiter und „Blackstix“-Gründer Roland Kirch sowie dem Sänger Roger Cicero. Alle drei haben diesem Lied durch ihre individuelle Interpretation einen ganz besonderen Charakter verliehen.
Jens Dreesmann schaffte es, mit seiner eigenen Präsentation dieses Liedes eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Wenn sich seine Stimme wie ein weiches Samttuch auf den Welthit legt und eine wohlige Wärme den Körper erfasst, dann wünscht sich der Zuhörer die Augen schließen zu können und bei einem Glas Wein oder einer Tasse Tee zu entspannen.
Ein kleiner Abstecher in die Welt des Schlagers fehlte ebenfalls nicht. Mit seinen Eigenkompositionen „Menü á la carte“, „Ich werd`DJ“ und „Gewinner“ gehörte Jens Dreesmann inzwischen zu den Abonnenten vorderster Plätze in bundesdeutschen Schlagerparaden, unter anderem bei HR 4, wo er es auf Platz drei schaffte. Viel hätte nicht gefehlt, dann wäre er mit „Gewinner“ zum ESC gefahren: „Ich habe den Song eingereicht, aber Stefan Raab wollte ihn nicht“, erzählt er augenzwinkernd.
Mit einer ganz besonderen Version des Rio Reiser-Songs „König von Deutschland“ verabschiedete sich das Duo Dreesmann und Wessel vom restlos begeisterten Letmather Publikum, das lang anhaltenden Applaus spendete. Die Gäste konnten diesmal eine ganz neue Sicht auf die Künstler werfen. Der Förderverein konnte dank der evangelischen Kirchengemeine Letmathe erstmals eine kleine erhöhte Bühne aus mobilen Elementen aufbauen. Zudem gab es im Saal keine Tischreihen. So war im Gegensatz zu früher, wo sich einige Zuschauer „den Hals verrenken mussten“ ein freier Blick auf die Bühne möglich. Sowohl das Publikum, als auch die Musiker zeigten sich begeistert von der neuen Anordnung. Sollte sie sich auch bei kommenden Veranstaltungen bewähren, denkt der Förderverein darüber nach, ebenfalls solche Bühnenelemente anzuschaffen.
03. Juni 2025
Dreesmann & Wessel
„The Lounge Experience“
....es hätte Stunden weitergehen können...
DANKESCHÖN Jens und Gert!
Einfühlsam, ehrlich und mit ganz viel positiver Energie hat Jens uns begeistert!
Wir haben jede Botschaft der Songs verstanden!
Mit Gert am Keyboard- ein Träumchen!
06. Mai 2025
Sylvia Brécko
„Das letzte Kind trägt Fell“
Sylvia Brécko mit Weimeraner-Hündin Audrey unterhielt die Gäste im Gewölbekeller auf humorvoll-satirische Weise. Geschichten aus dem Alltag eines Hundebesitzers gab die Künstlerin zum Besten, untermalt von einigen Gesangseinlagen. Hündin Audrey zeigte einige Kunststücke und setzte sich damit charmant und gekonnt in Szene.
07. & 08. April 2025
Ivo Pügner & seine Frau Marion
„Hommage an Reinhard Mey“
Zwei Abende Hommage an Reinhard Mey bei "Kultur im Gewölbekeller" mit Ivo und Marion Pügner....Künstler und Gäste waren wieder ein Herz und eine Seele. Kultur geht ins Herz. Es ist wieder Zeit für ein riesiges Dankeschön.